Oh, du saftiger: Dinkel-Christstollen
mit Cranberries
Ein Christstollen ohne Butter und Zucker? Ohne Milch und Gewürze? Wo gibt‘s denn bitte sowas? Heutzutage womöglich nirgendwo. Doch vor mehr als einem halben Jahrtausend galt der Stollen ausschließlich als eine reine Fastenspeise in der vorweihnachtlichen Fastenzeit.
Die Verwendung von Butter war im Mittelalter aufgrund religiöser Dogmen der römischen Kirche strengstens verboten. Zucker, Rosinen, Mandeln und Gewürze zählten damals zu wahren Luxusobjekten. Somit war der erste Stollen fast ein Jahrhundert lang einfach ungenießbar und alles andere als ein Backkunstwerk, wie wir ihn heute kennen. Erst durch die offizielle Aufhebung des Butterverbotes durch Papst Innocent VIII im Jahr 1491, die auf eine persönliche Briefbitte der sächsischen Kurfürsten Ernst und Albrecht III. erfolgte, erlangte der Christstollen seinen allseits beliebten Ruf und Geschmack. Nach Weihnachten, Besinnlichkeit und Geborgenheit.
Seitdem wird bei der Stollen-Rezeptur variiert, komponiert, kreiert und ausprobiert, was der Magen hält. Auch wir möchten Ihnen heute, zur Feier der kommenden Festtage, ein ganz besonderes Geheimrezept vorstellen, welches einfach zum Nachbacken einlädt: Christstollen aus Dinkelmehl. Liebevoll verfeinert mit Cranberries in Rum, gestiftelten Mandeln und weißer Schokolade.
So schmeckt nur die Weihnachtszeit! Am besten gleich heute damit starten und schon am Heiligabend genießen!
Zutaten für 3 Stollen:
Mandelgrießstück:
40g gemahlene Mandeln
25ml Milch
Vorteig:
160g Dinkelmehl
35g Hefe
110ml Milch
5g Salz
Hauptteig:
325g Butter
100g Zucker
7g Stollengewürz
7g Zitronenabrieb
1 Vanilleschote (ausgekratzt)
490g Dinkelmehl
310g Vorteig
65g Mandelgrießstück 50ml Milch
Fruchtmischung:
520g Cranberries
50ml Rum
130g Mandeln (gestiftelt)
100g weiße Schokolade
Deko:
200g Puderzucker
200g Vanillezucker
UND SO GEHT DER GENUSS:
DIE ZUBEREITUNG.
Am Vortag:
Die gemahlenen Mandeln mit Milch vermischen, quellen lassen und am nächsten Tag als Mandelgrießstück verwenden. Die Cranberries für die Fruchtmischung in den Rum legen und ebenso über Nacht ziehen lassen.
Der Vorteig:
Am nächsten Tag wird der Vorteig zubereitet: Einfach das Dinkelmehl, die Hefe, die Milch und das Salz ca. 6-7 Minuten in einer Teigknetmaschine miteinander verkneten und 30 bis 40 Minuten ruhen lassen.
Der Hauptteig:
Die Butter, den Zucker, das Stollengewürz, den Zitronenabrieb und die ausgekratzte Vanilleschote schaumig rühren. Die Masse zusammen mit dem Mehl, dem Vorteig, dem Mandelgrießstück und der Milch in eine Schüssel oder in eine Teigknetmaschinegeben und alles ca. 7 bis 8 Minuten lang zu einem geschmeidigen Teig kneten lassen.
Kleiner Geling-Tipp: Damit die Früchte nicht zerquetscht werden, bitte die Fruchtmischung erst zum Schluss ganz vorsichtig unter den Teig heben, zusammen mit weißer Schokolade und gestiftelten Mandeln.
Den Teig 15 Minuten ruhen lassen. Danach diesen in 3 gleichgroße Teigstücke aufteilen, rundwirken und weitere 15 Minuten ruhen lassen. Anschließend das Teiggemisch langrollen, in eine Stollenform drücken und diese mit dem Deckel verschließen.
Das Backen:
Die Stollen in der Form noch einmal 30 Minuten gehen lassen und umgehend danach backen. Insgesamt 50 bis 60 Minuten, z.B. in einem:
- Haushaltsbackofen: bei 190°C
- Holzbackofen: bei 230° C
- Elektro-Steinbackofen:Oberhitze 240° C, Unterhitze 160° C bei eingeschaltetem Ofen. Je nach gewünschtem Bräunungsgrad den Ofen nach 30 min einfach zurückschalten.
Versüßen & verpacken:
Die Stollen nach dem Backen ca. 30 Minuten abkühlen lassen, mit flüssiger Butter abstreichen und in Vanillezucker wälzen. Nach 2 Tagen die saftigen Christstollen mit Puderzucker bestreuen und gut einpacken.
Unser Frische-Tipp:
Bewahren Sie Ihren Backschatz am besten in unserer Original Osttiroler Brotdose aus Zirbenholz. Dank des atmungsaktiven Holzes, der Leisten am Innenboden und der Öffnungen an der Seite bietet sie durchgehend optimale Luftzirkulation und sorgt damit für längere Frische und natürlichen Stollen- Geschmack.
Der Genuss:
Nehmen Sie sich Zeit für den Genuss! Und zwar noch vor dem Verzehr. Denn einige Tage nach dem Backen schmeckt der Christstollen noch viiiiiel besser.
Damit Sie wissen, wo der süße Duft herkommt:
„Rezepte aus dem Häussler Backdorf“, Band 1